
TRAUN. Parkour und Freerunning ist eine freie Sportart. Es geht darum, Hindernisse möglichst kreativ zu überwinden. Bewundern konnte man diese Disziplin zuletzt am Linzer Pflasterspektakel, wo die Nachwuchsakrobaten „Flying Freaks“ eine Show lieferten. Die fünf Trauner Bernhard, Navin, Elias, Leo und Martin haben ihre Choreografie im idyllischen Garten zwischen den Elternhäusern einstudiert.
Die fünf Nachwuchstalente aus Traun kennen sich schon seit ihrer Kindheit. Auch ihre Eltern sind Akrobaten, die Begeisterung für diesen Sport wurde ihnen in die Wiege gelegt. Die Flying Freaks trainieren regelmäßig im Gemeinschaftsgarten zwischen den Elternhäusern von Navin, Elias und Leo. Neben Trampolin, Paletten, Reckstange und Spannseil gibt es dort auch einen Gemüsegarten. Die Akrobatik-Familien legen viel Wert auf einen gesunden und nachhaltigen Lebensstil. Fleisch kommt kaum auf den Teller. Die Jungs lassen es sich aber nicht nehmen, hin und wieder fortzugehen am Wochenende.
Wie alles begann
Mit Parkour haben die fünf Freunde vor vier Jahren begonnen. Anfangs autodidaktisch anhand von Videos aus dem Internet. Nach zwei Jahren selbstständigem Training trafen sie auf das Team Obsession aus Linz, eine Parkour- und Freerunning-Gruppe. Dort haben die Flying Freaks an Kursen teilgenommen. Mittlerweile üben die Akrobaten selbstständig. Hin und wieder begutachtet der Trainer der Linzer Freerunner, Martin Friedrich, ihr Training. Jeder der Flying Freaks trainiert täglich selbstständig, das Wochenende verbringen sie mit gemeinsamen Trainingseinheiten.
Erste Auftritte
Für Aufsehen gesorgt haben die Flying Freaks in den letzten Monaten am Festival Fantastika in Freistadt, am Linzer Pflasterspektakel gemeinsam mit drei Jongleuren von Projekt Research und bei den Action Days in der PlusCity. Sie haben auch schon einige Workshops in Schulen gehalten. Für die Showeinlage am Pflasterspektakel haben die Nachwuchsakrobaten über zwei Monate jedes Wochenende trainiert. Geplant haben sie die Choreografie selbstständig.
Die Jonglage ist eine weitere Disziplin, in der sich die jungen Multitalente üben. Der Zugang wurde durch die Jonglierfabrik in Traun gelegt, der die Eltern angehören. „Für die Straßenkunst ist Abwechslung das A und O, damit sich beim Publikum keine Langeweile einstellt. Auch die Dramaturgie spielt eine tragende Rolle bei Auftritten“, erklärt Janis.
Selbstverständnis
In Zukunft wollen die jungen Trauner weitere Trainerausbildungen machen. Das Unterrichten sagt ihnen mehr zu als der Wettbewerb. In der Parkour-Szene wird das Wettkampfthema allgemein kritisch betrachtet. „Dem Selbstverständnis nach geht es mehr um das freie Bewegen als um Leistung“, betont Navin. In der Gemeinschaft der Akrobaten herrscht eine freundschaftliche Atmosphäre vor. Gegenseitige Wertschätzung zeichnet die Straßenkunst aus. Damit das auch in Zukunft so bleibt, setzt sich der OÖ Parkour und Freerunning Verband dafür ein, dass die Sportart nicht zu Olympia kommt.
Zukunftspläne
Zurzeit ist die Akrobatik für die fünf 17- bis 20-Jährigen noch ein Hobby. Sie können es sich aber gut vorstellen, ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen. Bei einer Sache sind sich die fünf sicher: So wie im Alltag geht es auch beim Parkour darum, Hindernisse möglichst kreativ zu überwinden.
Am 2. September sind die Flying Freaks bei der Zirkuswerkstatt des Linzer Kuddelmuddel zu Gast. Das Bewerbungsvideo für weitere Shows ist gerade in Arbeit, eine eigene Website wird es auch geben. Wer die Akrobaten jetzt schon verfolgen will, kann das auf ihren Social Media Kanälen tun.
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